Die optimale Größe für mein Aquarium

Ein kleiner Leitfaden

Nachdem die grundsätzlichen Überlegungen angestellt wurden, stellt sich für den Anfänger die Frage nach der richtigen Größe für das erste Aquarium. Dafür gibt es meiner Meinung nach nur eine richtige Antwort:

So groß wie möglich!

Ein Bild zeigt sehr schön die relative Größe der verschiedenen BeckenGröße Aquarium

Warum solltest du als Einsteiger die höheren Kosten für ein größeres Becken auf dich nehmen, wenn du noch gar nicht viel über Aquarien und Fischhaltung weißt?

Eben genau deswegen, weil du dich noch nicht auskennst! Auch mir sind in der ersten Zeit als Aquarianer haarsträubende Fehler unterlaufen, die meine Fische büßen mussten.

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Stabile Wasserwerte im Aquarium

Ein Aquarium läuft einfach umso stabiler, je größer es ist. Bei einem kleinen Becken kann schon ein gestorbener Fisch zu einer drastischen Verschlechterung der Wasserwerte führen. Das Gleiche kann passieren, wenn du mal zu viel Futter ins Becken kippst.

Ein Anfänger tut sich einfach schwerer, das Verhalten der Fische richtig zu interpretieren und weiß auch oft nicht, was er im Problemfall zu tun hat. Die Foren sind voll mit Anfragen wie: „Hilfe, mein Fisch macht das oder das, was soll ich machen?“

Einsteigersets


Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele Anfänger ein billiges Einsteigerset kaufen. Bei denen ist der Innenfilter meistens unterdimensioniert. Dadurch kann die biologische Reinigung nie effizient sein und die Reinigungsleistung ist dementsprechend schlecht.+

Nach dem ersten großen Fischsterben stellt man das Aquarium dann frustriert in den Keller. Und das oft aufgrund von Problemen, die bei der Wahl eines größeren Beckens und einer vernünftigen technischen Ausstattung nie aufgetreten wären.

In nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist natürlich auch, dass die Auswahl der Fischarten für z. B. ein 200 l Aquarium wesentlich größer ist als für ein 54 l Becken.

Aquarium Pflegeaufwand

Ich hörte oft das Argument, die Pflege von großen Aquarien ist aufwendiger als von kleinen Becken. Dem kann ich nicht zustimmen. Ich kann mir den Wasserwechsel sehr leicht machen, reinige nur bei Bedarf die Frontscheibe, dünne alle paar Wochen die Pflanzen aus und damit hat sich’s im Großen und Ganzen.

Außerdem sehe ich die Aquaristik als Hobby. Ob ich jetzt Games spiele, Sport betreibe oder was auch immer, für alles werde ich Zeit aufwenden. Wenn du gar keinen Draht zur Natur hast und das Aquarium nur als nette Deko ansiehst, erspare den Fischen lieber die Qualen. Dann wirst du nie ein verantwortungsvoller Aquarianer werden.

Aquarium Formen

Ich gehe jetzt mal von einem typischen Wohnzimmeraquarium aus, das drei Voraussetzungen erfüllen muss:

  • Artgerechte Haltung der darin gepflegten Fische
  • Optisch zum Wohnraum passend
  • Problemlose Pflege möglich

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Aquarienformen und ihre Vor- und Nachteile:

klassisches Rechteck – Aquarium

Diese Form ist wohl in Aquarianerkreisen am häufigsten anzutreffen und hat auch nicht zu unterschätzende Vorteile. Es gibt die Standardbecken in praktisch alle möglichen Größen angefangen von einer Länge von 30 cm bis zu 3 m. Damit geht auch eine große Auswahl an Abdeckungen und Unterschränken in allen möglichen Farben einher.

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Aquarium mit gebogener Frontscheibe

Die gebogene Frontscheibe hat in der Regel keinerlei Auswirkungen auf die Fischhaltung und ist eine rein optische Angelegenheit. Wenn du bereit bist, für Becken, Abdeckung und Unterschrank mehr Geld in die Hand zu nehmen, fährst du mit diesem Aquarientyp genauso gut wie mit einem Standardbecken.

Eckaquarium

Bei den Eckaquarien unterscheidet man zwischen den Modellen mit planer und mit gebogener Frontscheibe.

Die Vorteile liegen eindeutig in der optimalen Ausnutzung des Platzangebots. Mit diesen Becken kannst du auch Ecken, die ansonsten ungenutzt bleiben, beleben. Durch die große Tiefe hast du die Möglichkeit, das Aquarium auf ganz andere Weise zu dekorieren als ein Standardaquarium.*

Aber in Tiefe liegt auch ein Problem: Um in die hintere Ecke zu kommen, brauchen auch größere Leute meistens eine Leiter oder Ähnliches. Da besteht die Gefahr, dass man die notwendigen Pflegearbeiten zu lange aufschiebt oder überhaupt nicht macht. Das tut auf Dauer keinem Aquarium gut.

Problematisch kann auch die Haltung von revierbildenden Arten werden. Wenn jetzt ein Buntbarsch das Zentrum seines Reviers in der Aquarienmitte hat, werden die anderen Fische wohl keine Ausweichmöglichkeiten mehr finden und permanent unter Stress stehen.

Ein weiterer Nachteil bei den Panoramabecken liegt in der durch die Krümmung der Frontscheibe bedingten Verzerrung aus bestimmten Blickwinkeln. Natürlich kosten diese Aquarien auch mehr als ein Rechteckbecken gleichen Inhalts.

8 – Eck Aquarium

Ein 6-Eck- oder 8-Eck Aquarium ist meiner Meinung nach nicht empfehlenswert. Die Gründe dafür sind ganz einfach.

Ein 8-Eck Aquarium mit einem Durchmesser von 100 cm und einer Höhe von 60 cm hat einen Inhalt von über 500 l. Bei einem vom Volumen ähnlichen Standardaquarium beträgt die Länge in der Regel 150 cm. Es liegt auf der Hand, dass dem Schwimmbedürfnis der Fische in einem solchen Becken besser Rechnung getragen wird. Bei revierbildenden Fischen ist die Situation noch schlechter als bei einem Eckaquarium.

Dazu sind diese Becken auch ziemlich teuer.

Cube

In den letzten Jahren werden die sogenannten Cubes immer beliebter. Das sind würfelförmige Aquarien, bei denen die Länge, die Tiefe und die Höhe mehr oder weniger gleich sind. Sie sehen meistens sehr stylish aus und brauchen wenig Platz. Damit sind aber auch schon alle Argumente für einen Cube aufgezählt.

Für die artgerechte Haltung von Fischen sind Cubes wegen ihrer geringen Grundfläche kaum bis gar nicht geeignet. Die Firma Dennerle spricht sogar ausdrücklich von Wirbellosen und Pflanzen und nicht von Fischen.

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Und für die Haltung von Garnelen sind sie wirklich eine feine Sache. Bei Krebsen sieht die Sache schon wieder anders aus. Die haben überhaupt nichts von der relativ großen Höhe und benötigen eine möglichst große Grundfläche.

Wirklich unnötig sind meiner Meinung nach Cubes wie dieser, die bei einem Volumen von 230 l eine Kantenlänge von gerade einmal 67 cm haben. Damit wird den Fischen ein Drittel des horizontalen Schwimmraums genommen.

Säulenaquarium

Die Säulenaquarien erwähne ich hier nur der Vollständigkeit halber. Sie kommen für mich gleich nach den berüchtigten Goldfischgläsern und sind völlig indiskutabel.

Aquarium Inhalt

Bei der Angabe des Aquariumvolumens wird üblicherweise das Bruttovolumen angegeben. Das bedeutet, die Länge, Breite und Höhe werden über die Außenkanten gemessen.

Ständig liest man im Internet Fragen wie: Ich habe ein 200 l Aquarium. Wie viele und welche Fische kann ich einsetzen?

Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass das tatsächliche Fassungsvermögen des Aquariums wesentlich geringer ist als das Bruttovolumen. Neben der Glasstärke muss man noch die Höhe des Bodengrunds und den Abstand zwischen Wasserspiegel und Aquariumoberkante abziehen. Die Höhe des Bodengrunds ist für viele Aquarianer auch eine Glaubensfrage.

Deswegen beziehe ich mich hier nur auf meine persönlichen Erfahrungen und behaupte, dass für viele Stängelpflanzen und kleine Cryptocorynen eine Höhe von 1 bis 2 cm ausreichend ist. Riesenvallisnerien, Echinodoren und Tigerlotus beispielsweise pflege ich bei mindestens 5 cm Sandboden.

Wenn du berechnen willst, wie viel Wasser tatsächlich für deine Fische übrig bleibt, kannst du unseren Aquarium Brutto-Netto Rechner verwenden.

Wie viel wiegt ein Aquarium?

Diese Faktoren tragen zum Gesamtgewicht des Aquariums bei:

  • Abdeckung
  • Becken
  • Wasser
  • Bodengrund
  • Deko (Steine, Wurzeln, etc.)
  • wenn vorhanden: Unterschrank

Das Gewicht von Fischen, Pflanzen, Innenfilter und Heizstab kannst du getrost vernachlässigen.

Auf der sicheren Seite bist du in den meisten Fällen, wenn du den Bruttoinhalt in Liter mit dem Faktor 1,5 multiplizierst. Die so errechnete Zahl ist das Gewicht deines Aquariums in kg.

Aquarium Unterschrank

Für Aquarien über 60 l rate ich zu einem Aquarienunterschrank oder zu einem Schwerlastregal*, wenn die Optik nicht so wichtig ist. Aber auch bei kleineren Becken solltest du die Standfestigkeit des Schranks oder Regals kritisch hinterfragen. Bei größeren Aquarien ab ca. 500 l solltest du im Zweifelsfall einen Statiker zurate ziehen.

Fazit

Je größer ein Aquarium ist, desto einfacher ist es auf Dauer zu pflegen. Der Anfänger sollte mindestens eine Beckengröße von 80x35x40 cm wählen.

Gerhard Rogenhofer

Gerhard ist ein passionierter Aquarianer mit über 30 Jahren Erfahrung in der Pflege und Zucht von Fischen und Wirbellosen. Als geprüfter Zoofachhändler hat er Expertenwissen in den Bereichen Aquarienpflege, Wasserchemie und Fischgesundheit.

Gerhard hat zahlreiche Artikel und Beiträge zum Thema Aquaristik veröffentlicht und teilt hier seine Expertise mit Dir. Wenn er sich nicht gerade mit seinen Aquarien beschäftigt, genießt er so oft es geht seinen Garten und die freie Natur.
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